Seit Frühjahr 2021 entwickelt Iriba-Brunnen e.V. in Kooperation mit einem Partnerverein aus Burundi “Association Raphael“ Aktionen zur Armutsbekämpfung und der sozialen Integration von Kindern mit Behinderung. Der Verein Raphael aus Burundi setzt sich für die Gesundheit von geistig behinderten Kindern in Dörfern ein.
Am 13.08.2022 feierte Iriba-Brunnen e.V. aus Münster die Begegnung mit seinem Partnerverein aus Burundi „Association Raphael“. Dieses Fest wurde im Sal des Paul-Gerhardt-Hauses in Münster gefeiert.
Das grundlegende Prinzip der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung, „Leave no one behind“ (Niemanden zurücklassen), wird in der Einführungsdeklaration der SDGs ausdrücklich erwähnt. Dabei werden insbesondere Menschen mit Behinderungen angesprochen und die Leitlinien internationaler Menschenrechtsverträge anerkannt, wie beispielsweise die UN-Behindertenrechtskonvention. Armut und Diskriminierung führen zur Behinderung, und Behinderung wiederum zu Armut und Diskriminierung. Nachhaltige Entwicklung ist daher nur dann möglich, wenn Menschen mit Behinderungen einbezogen werden. Völkerverständigung und Kulturförderung spielen eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf allen Ebenen.

Der Verein Iriba-Brunnen e.V. beschäftigte sich an dem Tag mit Fragen der sozialen Nachhaltigkeit, Gesundheit für alle und die Partnerschaftsförderung. Wir lernten die Hintergründe der Situationen von Kindern mit Behinderungen und deren Eltern aus Burundi, die von unserem Partnerverein „Association Raphael“ unterstützt werden, näher kennen.
„Behinderte Menschen machen etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung aus und bilden somit die größte Minderheit auf der Erde. Insbesondere in armen Regionen des Globalen Südens und benachteiligten Familien sind sie überrepräsentiert“.
Aus diesem Grund organisierte der Verein Iriba-Brunnen e.V. Eine-Welt- und Interkulturpromotor am 13.08.2022, eine Fachdiskussion zu den Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit, mit einem Fokus auf die Situation von Kindern mit Behinderungen und deren Familien in Burundi.
Zu Beginn der Veranstaltung trat die burundische Trommelgruppe Kugunka Drums auf, um die Gäste willkommen zu heißen und sie mit ihrem Trommelspiel zu begeistern. Sie führten den „Rituellen Tanz der königlichen Trommel“ vor, der eine beeindruckende Kombination aus kraftvollem und synchronisiertem Trommeln, Tanz, Poesie und traditionellen Gesängen darstellt. Dieser Tanz gehört zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit der UNESCO.
Unter den Teilnehmenden waren Vertreter verschiedener Institutionen und Personen, darunter Dr. Jean-Gottfried Mutombo vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe), Kajo Schukalla vom Beirat für Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Münster, Ismet Nokta vom Eine-Welt Forum Münster und Nestor Ndizera, ein Vertreter der Burundi Diaspora in Deutschland.
Über die Arbeit der Association Raphael
Die Inhalte der Veranstaltung wurden von den Ehrengästen aus dem Vorstand der Association Raphael präsentiert. Herr Andre Masumbuko, der Vorsitzende des Vereins, hielt einen Vortrag, in dem er die Ergebnisse ihres Engagements in Burundi sowie die strukturellen Herausforderungen in diesem ostafrikanischen Land im Hinblick auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen darlegte. Ihre Arbeit beinhaltet unter anderem die aktive Einbindung von Familien und Betroffenen in ihre Arbeit, die eine umfangreiche Unterstützung erfordert. Dieser Verein aus der kleinen Stadt Bukinga in Burundi setzt sich für die Belange geistig behinderter Kinder in der Region ein. Neben Sensibilisierungskampagnen für Familien und Freunde bietet die Organisation Unterstützungsangebote für Kinder mit Behinderungen an. Ihr Ansatz für sozialtherapeutische Interventionen basiert auf den tatsächlichen Bedürfnissen der Gemeinde. Dabei entstehen beispielsweise Gemüsegärten, Schneidereien und Werkstätten, die von Menschen mit Behinderungen betrieben werden. Sie planen einen modernen Hühnerstall, um Eltern zu ermutigen, ihren Kindern eine ausgewogene Ernährung zu geben, in der es an Eiern nicht mangelt.
Mit dieser Veranstaltung in Münster wollten die Organisatoren und ihre Gäste zeigen, dass solche Herausforderungen nur durch einen globalen Solidaritätsansatz bewältigt werden können.
Andere Ziele der Veranstaltung:
- Den Bürgerinnen und Bürgern Münsters die burundische Kultur näherzubringen und sie für die SDGs mit Fokus auf die Ziele 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 10 (Weniger Ungleichheiten) und 17 (Partnerschaften) zu sensibilisieren.
- Die Münsteraner Stadtgesellschaft für die Situation von Kindern mit Behinderungen in Burundi zu sensibilisieren.
- Partnerschaften zur Unterstützung von Kindern mit Behinderungen in Burundi anzustoßen.
- Akteure aus Europa und Afrika bzw. Deutschland und Burundi im Sinne der SDGs u.a. 17 miteinander zu vernetzen.
Mit der Fachdiskussion am Samstag 13.08. 2022 wollten wir nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch konkrete Schritte hin zu einer nachhaltigen Entwicklung und inklusiven Gesellschaft gehen. Wir wollten und wollen Menschen gewinnen, die gleiche wie wir unsere Vision teilen und sich für eine bessere Zukunft für alle Menschen einsetzen.
Am Montagam 15.08.22 lud die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze den Verein Iriba-Brunnen und ihre Gäste der Assoziation Raphael zu einem weiteren Treffen ein, das für alle Initiativen und Vereine gewidmet wurde.

Vorsitzender von Association Raphael André Masumbuko und Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze.
Die Bunndesministerin sagte : „Deutschland trägt in der globalen Zusammenarbeit eine besondere Verantwortung – als Brückenbauer und als Unterstützer. Als Entwicklungsministerin geht es mir wie schon in meinem vorigen Amt als Umweltministerin um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, um gute Entwicklungsperspektiven, Solidarität und Gerechtigkeit. Es muss unser Bestreben sein, für alle Menschen auf der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen.“
Iriba-Brunnen e.V. führt Aktivitäten sowohl im Inland als auch außerhalb Deutschlands durch und unterstützt dabei die Implementierung der globalen Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (SDGs).