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Workshop „Fairer Handel und Kolonialismus“ bei Weltladen-Netzwerktreffen in Ahlen am 16.2.2024

Am Freitag, 16. Februar vernetzten sich 25 Engagierte aus fünf verschiedenen Weltläden des Kreises Warendorf in der Schuhfabrik in Ahlen. Das Treffen wurde eingeleitet von einem interaktivem Workshop von Iriba-Brunnen und dem Lieferkettenbefreiungstheater (LKBT) zum Thema „Fairer Handel und Kolonialismus“.

Eintauchen in die aktuelle Situation in den Weltläden des Kreises Warendorf

Der Workshop begann mit einem Austausch darüber, was in den Weltläden des Kreises Warendorf gut funktioniert, wie z.B. die feste Kundschaft oder auch viele Ehrenamtliche, die zur Verfügung stehen. So konnte Iriba-Brunnen und das LKBT mehr über die Arbeit in den Weltläden erfahren und wertschätzende Worte für das Engagement der Teilnehmenden aussprechen.

Was brauche ich zum (über)leben? Globaler Süden vs. Norden

Im darauffolgenden Teil beleuchteten wir, inwiefern die externen Bedingungen für das Überleben im Globalen Süden (meist) denen des Globalen Nordens überlegen sind. Dabei sammelten die Engagierten, was überlebenswichtig ist, z.B. Energie, Wasser und Lebensraum.

Trotz dessen zeigt sich, dass Luxusartikel, die aus Ressourcen des Globalen Südens hergestellt werden, vor allem außerhalb ihrer Herkunftsländer konsumiert werden, wie z.B. Technologien des Bestandteile aus rohstoffreichen Regionen stammt, aber vorwiegend im Globalen Norden existieren. Selbst Lebensmittel werden von außen bezogen, da Deutschland selbst bspw. den Eigenbedarf nicht decken könnte.

Dieses Spannungsfeld regte die Teilnehmenden zum Denken an, in dem es Kontinuitäten aufzeigte, die von der Kolonialzeit bis heute fortbestehen.

„Ich habe wieder neue Perspektiven zu Globaler Gerechtigkeit kennengelernt“

Dabei beliesen wir es jedoch nicht und arbeiteten anhand eines Gedankenexperiments heraus, wie dieses globale Ungleichgewicht zustande kommt. Und zwar stellten wir uns im Workshop die Frage, was passieren würde, wenn der deutsche Mindestlohn weltweit gezahlt werden würde. Viele Impulse kamen von den Teilnehmenden, z.B. „Dann wird vieles teurer.“, „Dann wäre die Welt gerechter“, aber auch die Feststellung, dass das jetzige System dies nicht stemmen könnte. Die Weiterführung der bisherigen Situation zeigt, aber das Strukturen existieren, wie der Rassismus, Klassismus und Sexismus, die den jetzigen Wohlstand im Globalen Norden stützen.

Ausblick: Vertiefung und zukünftige Zusammenarbeit

Ein eventueller weiterer Austausch mit Iriba Brunnen e.V. und dem Netzwerk der Weltläden des Kreises Warendorf. Der Workshop in Ahlen markiert den Beginn einer Auseinandersetzung mit kolonialen Kontinuitäten im fairen Handel, der Situation im Globalen Süden/Norden und Rassismus in ihrer Arbeit in Weltläden.

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